Mauerwerksbewehrung - Häufig gestellte Fragen
Falls Sie die gesuchte Antwort hier nicht finden, sprechen Sie uns an.
1. Warum sollte ich eine Mauerwerksbewehrung verwenden?
2. Kann ich jede Art von Bewehrung für jede Art von Mauerwerk verwenden?
3. Wie passe ich Murfor® Compact an die Breite der Mauer an?
4. Wie baue ich Murfor® Compact ein?
5. Für welche Anwendungen kann ich Murfor® Compact I einsetzen?
5.1 Spannungskonzentrationen
5.2 Lange Wände
5.3 Punktlasten
5.4. Verformungsanfällige Trennwände
5.5 Mauerverbund ohne Versatz
5.6 Eck- und T-Verbindungen
5.7 Seitlich belastete Wandplatten
6. Für welche Anwendungen kann ich Murfor® Compact E einsetzen?
6.1 Spannungskonzentrationen
6.2 Lange Wände
6.3 Giebel
6.4 Setzungsdifferenzen
6.5 Fassadenbewehrung
6.6 Mauerverbund ohne Versatz
6.7 Seitlich belastete Wandplatten
6.8 Bemessung bzw. Ausführung von Mauerwerksbalken
6.9 Claustra-Mauerwerk
7. Wie muss ich zur Verankerung der Mauerwerks vorgehen?
8. Wie bringe ich die wasserdichte Abdichtungsbahn an?
9. Ist Murfor® Compact nach ETA (European Technical Assessment) zugelassen?
Antworten
1. Warum sollte ich eine Mauerwerksbewehrung verwenden?
Mauerwerk verfügt generell über eine hohe Druckfestigkeit und geringe Zugfestigkeit. Durch den zusätzlichen Einbau einer Bewehrung werden die strukturelle Leistung und die Festigkeit des Mauerwerks erhöht, indem sein Verhalten in der Ebene (in-plane) und aus der Ebene (out-of-plane) verbessert wird. Hierdurch wird eine bessere konstruktive Risskontrolle erreicht.
Eine Bewehrung wirkt sich sowohl bei tragendem als auch nichttragendem Mauerwerk positiv aus.
2. Kann ich jede Art von Bewehrung für jede Art von Mauerwerk verwenden?
Jede Bewehrung ist besser als gar keine Bewehrung. Wenn Ihr Mauerwerk allerdings zumindest einige Jahrzehnte überdauern soll, ist es wichtig, eine Mauerwerksbewehrung auszuwählen, die sich optimal für die Umgebungsbedingungen und die verwendeten Materialien eignet.
Bekaert bietet Murfor® Compact in zwei Ausführungen an:
• Murfor® Compact I für Mauerwerk in trockener Umgebung (MX1).
• Murfor® Compact E für Außenmauerwerk in einer feuchten Umgebung (MX3 und MX4).
3. Wie passe ich Murfor® Compact an die Breite der Mauer an?
Murfor® Compact ist in zwei praktischen Breiten erhältlich, die an jede Ziegelbreite angepasst werden können. Sprechen Sie uns an, wenn Sie detailliertere Informationen wünschen.
Murfor® Compact I
Geflecht aus 7 Stahldrähten
Murfor® Compact I-50
Geflecht aus 14 Stahldrähten
Murfor® Compact I-100
Murfor® Compact E
Geflecht aus 7 Edelstahldrähten
Murfor® Compact I-35
Geflecht aus 14 Edelstahldrähten
Murfor® Compact E-70
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4. Wie baue ich Murfor® Compact ein?
Legen Sie Murfor® Compact
auf den Blöcken aus.
Bringen Sie eine Schicht
Mörtel auf.
Platzieren Sie die Blöcke. .

Achten Sie auf eine Überlappung
der Bewehrung von mindestens
250 mm.

Achten Sie darauf, dass die Überlappungen nicht gerade übereinander liegen, sondern versetzt laufen.
Zwei Fugen mit Murfor® Compact I I
Ohne Murfor® Compact I
5.2 Lange Wände
Durch Schwinden oder Ausdehnung (Quellen) der Materialien können Risse im Mauerwerk entstehen. Bei Verwendung von Murfor® Compact I dürfen die Abstände zwischen den Bewegungsfugen größer sein.
Mit Murfor® Compact I
Ohne Murfor® Compact I
5.3 Punktlasten
Punktlasten, beispielsweise an Kugelgelenken, sind hochkonzentrierte Belastungen, die eine Zugbeanspruchung und Risse im Mauerwerk verursachen können. Der Einsatz eines Betonträgers als Stütze stört den homogenen Charakter des Mauerwerks.
Abhängig von der Höhe der Belastung können drei bis fünf darunterliegende Fugen mit Murfor® Compact I bewehrt werden. Die Bewehrung gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung der Last. Es muss unbedingt sichergestellt werden, dass die Kontaktbelastung zwischen Punktlast und Mauerwerk nicht größer ist als der berechnete Wert der Druckfestigkeit des Mauerwerks.
5.4. Verformungsanfällige Trennwände
Trennwände auf einer Bodenplatte bekommen an verschiedenen Stellen Risse, wenn die Durchbiegung zu groß ist. Um dies zu verhindern, können Sie die Trennwand mit Murfor® Compact I verstärken und lasttechnisch von der Unterlage entkoppeln.
5.5 Mauerverbund ohne Versatz
Murfor® Compact I garantiert die Stabilität des Mauerwerks mit und ohne Versatz. Bei einem Mauerwerk ohne Versatz werden die Ziegel direkt übereinander platziert, was bedeutet, dass eine Bewehrung für die Wandstabilität unerlässlich ist. Bei einem Mauerwerk ohne Überlappungen ist eine Bewehrung erforderlich, um die ansonsten unzureichende Biegeverbindung zu kompensieren.
5.6 Eck- und T-Verbindungen
Die Murfor® Compact I-Bewehrung kombiniert mit Murfor® EFC/Z-Wandwinkelelementen bietet die perfekte Lösung für Eckverbindungen. Verwenden Sie für die Eckausbildung 140 mm breite Blöcke mit Murfor® Compact I-100. Ecken mit 200 mm breiten Blöcke sollten mit 2 x Murfor® Compact I-50 ausgebildet werden.

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5.7 Seitlich belastete Wandplatten
Wände unter Windlast Murfor® Compact ermöglicht länger oder schlanker ausgeführte Trennwände, die hohen Windlasten standhalten. Stützmauern Kellerwände, Stützmauern oder Silowände sind erheblichen Spannungen durch seitliche Lasten ausgesetzt. Murfor® Compact erhöht die Tragfähigkeit der Wand zwischen den Pfeilern.

6.1 Spannungskonzentrationen
Murfor® Compact E bietet eine zusätzliche Bewehrung dort, wo höhere Spannungskonzentrationen auftreten:
• Bei unterschiedlichen Bauhöhen
• Am Wandsockel
• Über Fenster- und Türöffnungen
• Unter Fensterbänken Murfor® Compact E
6.2 Lange Wände
Durch Schwinden oder Ausdehnung (Quellen) der Materialien können Risse im Mauerwerk entstehen. Bei Verwendung von Murfor® Compact E dürfen die Abstände zwischen den Bewegungsfugen größer sein. Diese größeren Abstände hängen ab von:
• Typ und Farbe der Fassadenziegel
• Typ des verwendeten Mörtels oder Klebstoffs
• Fugentyp
• Alter der Ziegel
• Ausrichtung
• Temperatur beim Einbau
• Art der Beeinträchtigung

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6.3 Giebel
Verbessern Sie die Stabilität eines Giebels durch eine Fugenbewehrung mit Murfor® Compact E im Abstand von jeweils 300 mm. Bei Giebeln von mehr als 8 Meter Höhe wird empfohlen, alle 200 mm eine Bewehrung mit Murfor® Compact E vorzusehen. Berücksichtigen Sie dabei auch immer die Empfehlungen für lange Wände.

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6.4 Setzungsdifferenzen
Mauerwerk auf teilweise gehärtetenem Boden oder unebenem Gelände ist anfällig für Verformungen und Spannungen. Daher wird empfohlen, das Mauerwerk zu verstärken.
Empfohlene Bewehrung:
• Bewehren Sie die ersten 5 Fugen und das Fundament mit Murfor® Compact E.
• Bewehren Sie die höher gelegenen Mauerwerksfugen in einem Abstand von jeweils 400 mm
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6.5 Fassadenbewehrung
Verhindern Sie Risse, indem Sie ein oder zwei Fugen über der Fassadenbewehrung mit Murfor® Compact E verstärken.

6.6 Mauerverbund ohne Versatz
Verstärken Sie das Mauerwerk alle 300 mm mit Murfor® Compact E, um die unzureichende Haftung bei geschichtetem Mauerwerk auszugleichen.

6.7 Seitlich belastete Wandplatten
Murfor® Compact ermöglicht länger oder schlanker ausgeführte Trennwände, die hohen Windlasten standhalten.

6.8 Bemessung bzw. Ausführung von Mauerwerksbalken
Mit Murfor® Compact E bewehrte Mauerwerksbalken nehmen die Biegemomente über Fenstern und Türen auf. Sie können in der Grenadier- oder Läuferschicht verwendet werden.
Hinweis:
• Diese Balken eignen sich nur für nichttragendes Mauerwerk bei normaler Mauerwerksverbindung.
• Der verwendete Mörtel muss eine Druckfestigkeit von mindestens M5 und eine Bindefestigkeit von mindestens 0,20 N/mm² aufweisen.

Mauerwerksbewehrung - Grenadierschicht
Mauerwerksbewehrung Läuferschicht
6.9 Claustra-Mauerwerk
Murfor® Compact E ist in verschiedenen Breiten erhältlich, extrem flexibel einsetzbar und somit die perfekte Bewehrung für Claustra-Mauerwerk.